Entente Florale Deutschland

 

Archiv-Meldung vom 16.05.2011

 

Weißbuch Innenstadt des BMVBS

Mit dem Weißbuch Innenstadt möchte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine breite öffentliche Diskussion für die Innenstädte und Ortszentren in Deutschland anstoßen. Ein Entwurf des Weißbuches Innenstadt des BMVBS richtete sich an Bürger, Verbände und Initiativen, sich für starke, attraktive und lebenswerte Zentren einzusetzen und eröffnete ein breite Diskussion um die Zukunft unserer Städte und Innenstädte in Deutschland. Er forderte auf, sich mit Ideen, Strategien und konkreten Handlungsvorschlägen in das Thema einzubringen. Diesem Angebot kam Entente Florale mit der folgenden Stellungnahme nach:

BEITRAG ZUM WEISSBUCH INNENSTADT

Wir haben mit großem Interesse aufgenommen, dass das Bundesministerium für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung sich mit dem Weißbuch Innenstadt intensiv mit der Förderung und der Qualität unserer Innenstädte auseinandersetzt. Als Bundeswettbewerb Entente Florale "Unsere Stadt blüht auf" ist es unser vorrangiges Anliegen, die Qualität unsere Städte und insbesondere die der Innenstädte zu bewahren oder zu steigern. Der Hauptaspekt liegt bei unserem Wettbewerb auf dem städtischen Grün - den Parks, Freiflächen, Gärten und anderen Grünräumen. Für die Lebensqualität der Städte und für das gesellschaftliche Zusammenleben spielen sie eine unschätzbare und immer wichtigere Rolle. Dieser Aspekt fehlt im vorliegenden Entwurf Weißbuch Innenstadt leider vollständig. Es ist uns ein Anliegen, diesen Aspekt bei der Betrachtung von Innenstadt mitgedacht zu wissen.

Wohn- und Lebensraum Innenstadt

Die Attraktivität von Innenstädten hängt maßgeblich von der Qualität und Substanz der vorhandenen Bauwerke und Gebäude ab. Dies meint sowohl die der öffentlichen Gebäude als auch der Gebäude, die den Menschen als Wohnraum dienen. Städtische Qualität ergibt sich aber nicht allein daraus, sondern auch aus dem Rhythmus der sie gliedernden Straßen, Plätzen und Freiflächen. Sie erst machen eine Stadt lesbar.

Stadtplätze, Parks, Spielplätze und neue Formen städtischen Grüns sind Kristallisationspunkte gesellschaftlichen Lebens. Sie erfüllen soziale, kulturelle, ökologische, ökonomische und politische Funktionen. Es sind Orte der Begegnung, des Austausches, der Kommunikation, Orte der Freizeitgestaltung, Erholung und Entspannung. Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Sozialisation und Nationalität treffen hier aufeinander. Städtische Freiflächen bestimmen unsere Lebensgewohnheiten und unser Zusammenleben mit und beeinflussen die Identifikation als auch Inklusion der Bürger. Die sozial-gesellschaftliche Komponente städtischer Freiräume sollte angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen bei der Diskussion um unsere Innenstädte mit gedacht werden.

Das Vorhandensein städtischer Freiräume wird von den Bewohnern heute unmittelbar mit Lebensqualität gleichgesetzt – zumindest dann, wenn sie einen gewissen Standard erfüllen. ‚Grün‘ als weicher Standortfaktor hat sich zu einem vorrangigen Kriterium bei der Wohnortwahl entwickelt. Städte mit einer guten Grünversorgung und einer ausgewogenen Grünpolitik profitieren, wie Zufriedenheits-Studien in deutschen Städten belegen, von ihrem Vorhandensein. Zudem zeichnet sich ein neues Bedürfnis der Stadtbewohner ab, freie Zeit draußen zu verbringen. Erkennbar wird dieser Wunsch im Zuwachs von Straßencafés, dem Entstehen von Strandbars, der Eventarisierung von Parks und der steigenden Anzahl von Sportarten, die sich den städtischen Freiraum einverleiben.

Die aktuelle demographische Entwicklung mit ihrer Tendenz zu Stagnation und Schrumpfung führt in vielen deutschen Innenstädten zu Leerstand bei Wohn- und Einzelhandelsflächen und in Folge dessen auch zum Brachfallen innerstädtischer Grundstücke. Zudem gibt es den Trend, dass bislang nutzungseingeschränkte Flächen, wie Friedhöfe, aufgrund einer ausbleibenden Nachfrage eine Umwidmung als öffentlich nutzbare Parkfläche erfahren. Diese Entwicklung mag sich in größeren Städten noch deutlicher abzeichnen als in kleineren. In vielen deutschen Innenstädten ergibt sich bedingt durch diese strukturellen und gesellschaftlichen Veränderungen ein Zuwachs an Frei- und Grünflächen, auch in innerstädtischen Lagen. Dies stellt die Kommunen vor große Herausforderungen bietet den Städten aber auch enorme Chancen zugunsten einer Steigerung der städtischen Lebensqualität.

Schlussfolgerung

Städtische Freiräume erfüllen seit jeher eine gliedernde Funktion für eine Stadt. Sie machen diese erlebbar und begreifbar - für Bewohner und Besucher gleichermaßen. Die sozial-gesellschaftliche Komponente von Stadtplätzen, Parks und Grünflächen gewinnt vor dem Hintergrund einer sich immer stärker durchmischenden Gesellschaft weiter an Relevanz.

Sowohl nachfrage- als auch angebotsbedingt erfahren Freiräume in den Innenstädten aktuell einen Bedeutungszuwachs. Die Attraktivität von Innenstädten und ihr Image wird mehr denn je vom Vorhandensein schöner und nutzungsfreundlicher Freiräume und städtischen Grüns mitbestimmt. Dabei spielt sowohl die quantitative wie auch die qualitative Ausstattung mit Grün eine Rolle. Städtebauliche und städtische Wettbewerbe, wie z.B. Entente Florale sind dabei hilfreiche Impulsgeber für eine nachhaltige grüne Innenstadtentwicklung und eine Steigerung urbaner Qualität.

 


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